MTV Müden/Ö.
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X - mas Run beim 11. Köhlbrandbrückenlauf

Jüngste und schnellste Läuferin vom MTV Müden/Ö.

 

Zunächst war die Enttäuschung groß, als der populärste und größte Brückenlauf Deutschlands aufgrund von umfangreichen Straßenbaumaßnahmen im und um den Hafen verschoben wurde. Seit Jahren ist immer am 3.Oktober Lauftag in Hamburg und bis zu 6000 Sportler lassen sich die einzigartige Chance, das Hamburger Wahrzeichen, zu Fuß zu überqueren, nicht nehmen.

Auch Arthur Brandt mit Tochter Femke und Peggy Götting aus Müden/Ö. hatten sich gut für die 12,3 km langen Wendepunktstrecke über die 3,8 km lange Schrägseilbrücke im Freihafen vorbereitet.  Doch die Müdener Athleten machen immer das Beste aus unvorhersehbaren Ereignissen und so freuten sich die drei über einen neu anberaumten Termin in der Vorweihnachtszeit. Peggy Götting, weil ihr Laufkalender am vierten Advent tatsächlich eine Lücke aufwies und das Vater/Tochter Duo, weil sie eine lustige Idee zu einem tollen Raceoutfit hatten.

Da der Müdener X-mas Run coronabedingt in der Adventszeit ausfiel, verlegten die beiden kurzerhand ihre Weihnachtschallenge vom Heidesee auf die spektakuläre, 1974 erbaute Köhlbrandbrücke mit den 53 Höhenmetern und verkleideten sich als Engel und Adventskalender.

 

Um 10 Uhr fiel am Windhukkai der Startschuss für diesmal insgesamt 1600 Sportler, die in 6 Startblöcken innerhalb von 30 min nacheinander auf die Strecke gingen. Das straff organisierte 2 G Konzept ging nahtlos auf. Im Start/Ziel Bereich herrschte Maskenpflicht. Zuschauerinnen und Zuschauer hatten keinen Zugang zur Brücke oder zum Veranstaltungsgelände. Das tat der Stimmung keinen Abbruch, denn die zahlreichen Helfer an der Strecke feuerten gewissenhaft und begeistert an.

Die Absichten der Starter können bei einer Laufveranstaltung nicht unterschiedlicher sein. Ein Teil nutzt die Herausforderung, um ganz vorn dabei zu sein. Andere hingegen möchten ein unvergessliches Erlebnis genießen. Peggy Götting ging es nach dem Start zunächst locker an. Tempo machen, von Anfang an, stand nicht auf ihrem Plan. Sicher, die Höhenmeter kosten Kraft und der scharfe Wind auf der Brücke geht durch und durch, doch die zähe, durchtrainierte Läuferin bieß die Zähne zusammen. Auf dem Rückweg änderte sich ihr Plan schlagartig. Die entgegenkommenden Läufer riefen ihr zu, „Du bist die erste Frau“ . Sie realisierte, dass ein vorderer Platz drin sein könnte und zog das Tempo an. Es zahlt sich aus. Mit einem knappen Vorsprung wird sie nach einem spannenden Endspurt in 51:33 min freudestrahlend Siegerin bei den Damen.

 

Auch die jüngste Starterin hat es diesmal eiliger als ihr Vater. Mit den Worten: „Ich warte oben auf dich“, flitzt die 12jährige Femke am Fuß der Brücke gleich voraus. Oben angekommen, nehmen sich beide die Zeit für ein Erinnerungsfoto im Weihnachtsoutfit. Trotzdem sie in den vergangenen drei Jahren regelmäßig dabei waren, ist die fantastische Aussicht immer wieder atemberaubend. Doch lange trödeln dürfen sie nicht. Das Zeitlimit beträgt 1:45 Std, dann kommt der Besenwagen und nimmt die letzten auf. Die Brücke darf nur für eine bestimmte Zeit gesperrt werden und so ist die Sollzeit auf 9min/km festgelegt.

Nach zweimaliger Überquerung in 1:23 Std. kommen sie mit strahlenden Gesichtern ins Ziel. Dankbar nehmen sie ihre wohlverdienten Medaillen in Empfang. Der scharfe, kalte Wind und die Anstrengung sind vergessen. Der persönliche Erfolg und das unvergessliche Erlebnis zählen. Soviel steht fest, das war nicht der letzte Köhlbrandbrückenlauf für die drei Heideläufer aus Müden/Ö.  

 

Text: Rita Euhus

Fotos: Veranstalter und Privat

 

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