MTV Müden/Ö.
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Müdener Laufgäste machen Tempo 

MTV begrüßt Berliner Ultraläufer auf dem Winkelhof

 

„Eigentlich sind sie mir beim Halbmarathon am Samstagvormittag noch zu schnell“, sagt Anita Rodehorst aus Poitzen auf dem Weg zum Treffpunkt. Damit meint sie rund ein Dutzend aus der Bundeshauptstadt angereiste Laufsportler, die zu einem speziellen Training in Müdens Ortsmitte verweilen. Bereits zum 11. Mal genießen die Berliner am letzten Februarwochenende die Gastlichkeit des idyllisch gelegenen Ferien- und Reithofes um ihrem Ausdauerhobby intensiv nachzugehen. Neben einem kleinen Kulturprogramm, sind in zwei Tagen mindestens vier Trainingsstrecken in unterschiedlicher Länge vorgesehen. Zunächst geht es freitagabends zum „warm up mit Stirnlampe“ auf die ersten 15 km. Diesmal rund um den Wietzer Berg mit Linde – und Lönsstein, Hügelgräbern und Backebergsmühle. Samstagvormittag steht der Halbmarathon mit seinen mind. 21 km über den Haußelberg auf dem Programm. Die „alte Volkslaufstrecke“ kennt Lokalmatador Hartmut Klages wie seine Westentasche. Klages begleitet die Gruppe während ihres Aufenthaltes in der Heide schon seit einigen Jahren und kümmert sich gern um die Streckenführung.

 

Die Entstehung dieser unkomplizierten Bekanntschaft zwischen den Aktiven des MTV Müden und den Berliner Ultraläufern, ist auf das sportliche Interesse des Winkelhofers Hansjörg Oevermann zurückzuführen. Oevermann, MTV Mitglied und erfahrener Marathonläufer, lebte, arbeitete und trainierte viele Jahre in der Bundeshauptstadt. Die Kontakte zu seiner Trainingsgruppe blieben über die weite Entfernung immer bestehen und so wurde von Organisator und Sportmediziner Robert  Margerie vor 12 Jahren das „Müdenlaufseminar“ ins Leben gerufen.

 

Für die hiesigen Sportler eine tolle Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. Bei intensiven Laufgesprächen löst sich selbst die Befürchtung von Anita Rodehorst, eventuell zurückzufallen, einfach in Luft auf. Die starke Müdener Ausdauerläuferin führt die 15 köpfige Gruppe während des Halbmarathons sogar stets an. Laufen mit Freunden beflügelt eben.

 

Am Samstagnachmittag geht es nach einer Museumsbesichtigung in Munster traditionsgemäß auf den „Örtzetrail“. Der beliebte und wunderschöne obere Streckenabschnitt des Fluß – Wald – Erlebnispfades von Müden nach Poitzen wird je nach Kondition ein – bis zweimal noch vor dem dunkel werden laufend umrundet. Damit summieren sich weitere 12 – 15 km auf den Trainingsplan. Der Abend klingt mit Pizza von Bäcker Hoffmann, Celler Bier von Tante Hanna und einer großen Portion Gemütlichkeit im Hofcafe des Winkelhofes aus.

 

Am Sonntagmorgen finden sich die aktiven Läufer zur normalen Müdener Trainingszeit an der Turnhalle im Wiesenweg ein. Es ist kalt und die Sonne scheint bei blauem Himmel. Gute Bedingungen für die letzte Etappe des Wochenendes - den 30 km Lauf. Neben Hartmut Klages und Anita Rodehorst, sind weitere Örtzeathleten zur Streckenbegleitung hinzugekommen. Die bunt gemischte Gruppe mit einer Altersspanne von 40 – 70 Lebensjahren startet und nach zwei Kilometern führt Müdens Trainerin Sandra Lange mit allen Teilnehmern an der Müllern Brücke ein kleines Dehn- und Stretchprogramm durch. Bei den hiesigen Sportlern Standard vor einem langen Lauf, für die Berliner jedoch ungewohnt. Diese Anregung nehmen sie gern mit an die Spree. Die Strecke führt anschließend über den Wietzer Berg zum siebenarmigen Wegweiser, Hetendorf, Bonstorf, Hof Backeberg, Lutter und Weesen. Zurück in Müden machen die Laufgäste nach 30 km noch einmal richtig Tempo und umrunden den Heidesee trotz der enormen Ausdauerleistung der vergangenen Tage in 4:30min /km. Respekt. Am Nachmittag werden beim abschließenden Kaffeetrinken und Kuchenessen bereits wieder Pläne für das kommende letzte Februarwochenende geschmiedet.

 

Text: Rita Euhus                                                Fotos: Rita Euhus

Mammutmarathon in Hamburg

Petra und StephanVollbrecht tauschen Laufschuhe

 

„Ich steige um auf`s Wandern“, sagt Stephan Vollbrecht mit einem kaum erkennbaren Augenzwinkern. Vor der Turnhalle des MTV Müden genießt er sichtbar die Verwirrung in den Gesichtern der umstehenden Zuhörer. Gespannt folgen sie weiterhin dem Bericht des excellenten Ausdauerläufers vom letzten Samstag im Februar. Gemeinsam mit seiner Frau Petra tauschte er kurzerhand die Lauf- in Wanderschuhe.

Über 42 km ging es anschließend zu einer ganz besonderen und super organisierten Sightseeingtour durch Hamburg. Die vom Veranstalter „Mammutmarsch“ ausgeschriebene Marathondistanz startete am frühen Morgen bei leichtem Schneefall im Stadtpark an der Rugbyarena. Über Nebenstraßen führte die toll ausgeschilderte Wanderstrecke zur Alster bzw. Binnenalster. Immer am Wasser entlang. Dann über Jungfernstieg, Rathaus und Elbphilharmonie zu den Landungsbrücken. Weiter am Fischmarkt, entlang der Elbe bis zum „Alten Schweden“.

Viele Treppen hinauf zur Elbchaussee mit einer fantastischen Aussicht, denn gegen Mittag lockerte es auf und die Sonne zeigte sich. Es ging in entschleunigtem Tempo durch viele Grünanlagen und Wälder zurück durch die Stadt in den Stadtpark. Ein kleiner Schneeschauer kurz vor dem Ziel trübte die Freude über diesen gelungenen Tag nicht.

 

In der Dämmerung konnten beide glücklich und ohne Blasen an den Füßen die Ziellinie überqueren. „Es hat viel Spaß gemacht und war schon eine tolle Tour“, meinte Petra Vollbrecht , „aber unsere Laufschuhe geben wir deswegen nicht her“.

 

Text: Rita Euhus

Foto: Vollbrecht

 

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